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Abfallbilanz 2022

Trockenes Jahr und Ende der Pandemie spiegeln sich in Abfallbilanz wider

Die Wesermärschler*innen haben im Jahr 2022 weniger Abfall produziert als in den beiden vorherigen Jahren. Rund 43.929,81 Tonnen Abfall jeglicher Art kamen in den privaten Haushalten im Landkreis zusammen. Das sind pro Einwohner 492,61 Kilogramm im Gegensatz zum Jahr 2021 mit 557,03 Kilogramm. Allerdings ist dieser Mengenrückgang wohl kaum drauf zurückzuführen, dass es einen bewussteren Umgang bei der Abfalltrennung bzw. -vermeidung gab, sondern liegt unter anderem daran, dass die häusliche Abfallproduktion in den Corona-Jahren (2021 mit 49.674 Tonnen und 2020 mit 48.261 Tonnen) durch mehr Zeit in den eigenen vier Wänden deutlich zugenommen hatte. Nun pendeln sich die Mengen langsam wieder ein.

Pro Kopf Aufkommen bei Restmüll gesunken

Der prozentual größte Teil macht die Restmülltonne zusammen mit den Restmüllanlieferungen auf den Recyclinghöfen aus. Dort kamen insgesamt 8.873 Tonnen zusammen, die ein Pro-Kopf- Müllaufkommen von 99,51 Kilogramm bilden. Im Jahr 2021 lag der Wert bei 102,84 Kilogramm.

Bio- sowie Garten- und Grünabfallmengen von Witterung gezeichnet

Zudem haben wir ein sehr trockenes Jahr hinter uns, bei der die Vegetation gelitten hat. Wodurch mit 5.822 Tonnen etwas über 17 Prozent weniger Grünschnitt auf den Recyclinghöfen angeliefert wurde als im Jahr zuvor. Auch in der Biotonne landetet so mit 8.774 Tonnen deutlich weniger Abfall als zum Vorjahr 2021 mit 9.465 Tonnen. Die erfolgreichen Biotonnenkontrollen trugen ebenso dazu bei, dass weniger „Fremdstoffe“ in der Biotonne landen und somit die Bioabfall-Sammelmenge etwas sankt, was in diesem Fall sogar begrüßt wird und das sensibilisierte Trennverhalten der Haushalte und den daraus resultierenden Erfolg der Kampagne widerspiegelt.

Weniger Verpackungsabfall als 2019

Die Sammelmenge an Leichtverpackungen mit 3.671 Tonnen ist zu den Jahren 2021 und 2020 um etwas über 5 Prozent gesunken. Das aktuelle Pro Kopf Müllaufkommen liegt somit bei 41,17 Kilogramm und ist im Vergleich zu 2019 mit 42 Kilogramm Pro-Kopf sogar unter dem Corona-Vorniveau. Ein positiver Trend, den jeder Haushalt selbst in der Hand hat. Denn der beste Plastikmüll, ist der, der gar nicht erst entsteht.

Papier und Pappe

Über die blaue Tonne und die direkte Anlieferung der Recyclinghöfe wurden in Summe 6.572 Tonnen entsorgt und verzeichnete zum Vorjahr ebenfalls einen starken Rückgang von über 8 Prozent. Die Gründe hierbei liegen u.a. im Onlinehandel, der während Corona boomte und viel Kartonage verursachte. Hinzu kommt die Tatsache, dass immer weniger Zeitungen und Zeitschriften als Printmedium, sondern eher in digitaler Form gelesen werden.

Mengenrückgang bei Schadstoffen

Schadstoffe können auf den Recyclinghöfen Brake, Lemwerder und Nordenham zu den gewohnten Öffnungszeiten kostenfrei (außer Altöl) abgegeben werden. Hier fiel mit 42,97 Tonnen allerdings deutlich weniger an als im Vorjahr mit 58,63 Tonnen. Was wohl dran lag, dass die unliebsamen Abfälle bei Aufräumarbeiten bereits in den letzten beiden Jahren ans Licht gekommen sind und dann gleich fachgerecht entsorgt wurden.

Weniger Elektro-Altgeräte

Trotz der steigenden Verkaufszahlen an Elektrogeräten ist die Rücknahmequote deutlich zurückgegangen. Es wurden rund 875 Tonnen Elektroaltgeräte erfasst. 2021 wurden hingegen 949 und 2020 sogar rund 1.040 Tonnen erfasst. Dies liegt zwar zum einen daran, dass sich viele während der Coronaphase neue Geräte zugelegt haben und die Rücknahmequote dadurch parallel gestiegen ist, allerdings werden noch immer viel zu viele Elektroaltgeräte über die Rest- Bio- oder Papiertonne entsorgt. Die „Müllsünder“ steigern somit nicht nur das Brandrisiko vor Ort, sondern bringen auch die Müllwerker damit in Gefahr. Brennende Häuser, Müllfahrzeuge und Abfallbehandlungsanlagen waren bereits häufiger das Resultat. Sobald die Müllwagenfahrer oder Kontrolleure solche Tonnen ausfindig machen, gibt’s es ein Foto an die Verwaltung und die Verursacher werden, wenn möglich ausfindig gemacht.

Sperrmüll-Einbruch

Auch deutlich weniger Sperrmüll wurde an die Straßen gestellt. Mit rund 504 Tonnen ein drastischer Mengenrückgang von 132 Tonnen. Auf den Recyclinghöfen wurden zusammengefasst jedoch 37 Tonnen mehr und somit insgesamt 1.579 Tonnen Sperrmüll angeliefert, was den gesamten Rückgang somit um knapp ein Drittel abfederte.

Weniger illegale Müllentsorgungen auf Altglascontainerstandplätzen

Erfreulich ist, dass der Rückgang an illegalen Müllablagerungen an Altglascontainern vom letzten Jahr gehalten werden konnte. 2020 lag der Wert noch bei 24,53 Tonnen. Aufgrund von Standplatzänderungen, der Optimierung der Aufreinigungen und der intensiveren Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren (28 im Jahr 2022) vielen die Zahlen bereits 1 Jahr später auf 16 Tonnen und sind entgegen dem bundesweiten Trend nicht gestiegen, sondern konnten gehalten werden. Die Maßnahmen werden perspektivisch noch weiter intensiviert, um die Mengen stetig zu reduzieren.

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