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Für die Biotonne-BIO-Logisch!

Fast jeder Haushalt in der Wesermarsch nutzt sie – die Biotonne. Aus diesen kompostierbaren Abfällen
aus Küche und Garten wird durch ein aufwändiges Verfahren hochwertiger Kompost.

Kein Plastik im Biomüll!

Die gewissenhafte Befüllung ist wichtig, denn nur der richtige Biotonneninhalt wird zu gutem
Bodendünger und trägt zur Schonung der Umwelt bei.

Die GIB Kampagne "saubere Biotonne"

Die GIB-Kampagne „saubere Biotonne“ soll nicht nur die Produktion des Kompostes optimieren, sondern vor allem bewirken, die Abfälle und Wertstoffe dem richtigen Wertstoffkreislauf hinzuzuführen. Dies führt zum einen zu sinkenden Entsorgungskosten und schont am Ende die Umwelt. Derartige Kampagnen werden bereits von vielen Abfallwirtschafts- betrieben deutschlandweit mit Erfolg durchgeführt.Von diesen Erfolgen inspiriert, ist im September 2019 eine multimediale Kampagne entstanden, die seither über die Wichtigkeit der richtigen Befüllung der Biotonne aufmerksam macht.

Analyse spiegelt Erfolg wider

Im Mai 2022 wurde eine Bioabfallsortieranalyse vom Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Bremen GmbH durchgeführt. Das Ergebnis spiegelt unseren Erfolg der Kampagnenmaßnahmen deutlich wider. Dank der guten Zusammenarbeit der Bürger*innen enthält der Bioabfall Input im Landkreis Wesermarsch nur 0,45 % Fremdstoffe und 0,33 % Kunststoffe. Somit entspricht er den gesetzlichen Anforderungen und liegt sogar deutlich unter dem maximalen Messwert von max.1 % Kunststoffen, welcher in der Bioabfallverordnung im Mai 2022 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und ab Mai 2025 gesetzlich in Kraft tritt.

Der Störstoffanteil in der Biogasanlage reduzierte sich binnen weniger Monate ersichtlich

Bild-GIB: Mehr Plastik als Bio! Anlieferung Biogasanlage November 2019
Bild-GIB: Viel besser! Anlieferung Biogasanlage August 2020

Fragen rund um die Biotonne

Plastiktüten bestehen meistens -einfach formuliert- aus Erdöl und benötigen 20 Jahre, um sich zu zersetzen. Zersetzt heißt aber nicht biologisch abgebaut. Übrig bleibt die Plastiktüte in Form von Mikroplastik, welches dann in die Nahrungskette, ins Grundwasser und in die Weltmeere gelangt und dort dem Ökosystem Schaden zuführt.

Auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil „Erdöl“ enthalten, der sich zwar zersetzt, aber innerhalb des Produktionsprozesses unserer Anlagen nicht vollständig biologisch abgebaut wird. Diese Tüten erfüllen die Euro-Norm, wenn sich nach 12 Wochen 90 % der Tüte in Teile zersetzt hat, die kleiner als 2 mm sind und wenn nach 6 Monaten 90 % der Tüte biologisch abgebaut sind. Diese Zeiten überschreiten aber deutlich die Behandlungszeiten vieler Biogasanlagen, wie auch unserer. Hinzu kommen die restlichen 10 % Reststoffe, die sich aufgrund der norddeutschen Witterung nicht weiter zersetzen. Die kompostierbaren Plastiktüten werden daher wie gewöhnliche Plastiktüten aussortiert und gelangen in die Müllverbrennungsanlage.

Hinzu kommt, dass die Tüten oftmals nicht von herkömmlichen Plastiktüten unterschieden werden können und unsere Fahrer nicht in jeden einzelnen Behälter schauen können, um nachzusehen, um was für Tüten es sich nun tatsächlich handelt.

Daher schützen sich die Produzenten der kompostierbaren Plastiktüten mit dem meist sehr unscheinbar und kleingedruckten Hinweis: „Wenn von den örtlichen Abfallentsorgern zugelassen“.

Fazit: Wie auch viele andere Abfallbetriebe lassen wir diese Tüten der Umwelt zuliebe daher nicht zu.

Als Alternative empfehlen wir folgende kostengünstigere und umweltfreundlichere Möglichkeiten:

  • Zum einen die Verwendung von Papiertüten. Diese werden großflächig im Handel angeboten und sind seit Oktober 2019 auch im 10ner Bündel für 1,10 € auf den Recyclinghöfen erhältlich.
  • Zum anderen darf auch Zeitungspapier zum Einwickeln der Küchenabfälle verwendet werden denn ein gewisser Papieranteil stört auch hier beim Kompostiervorgang nicht.

Katzenstreu ob biologisch abbaubar oder nicht sowie sonstiges Kleintierstreu oder Vogelsand gehören nicht in den Biomüll. Der Grund sind mögliche Krankheitserreger, die in dem Streu vorkommen. Um ein Übertragungsrisiko zu verhindern, wird Tierstreu ausschließlich in einer geschlossenen Tüte über den Restmüll entsorgt.

 

Seit Februar 2020 wird neben dem Mülldetektionssystem am Fahrzeug auch ein Behälterkontrolleur eingesetzt um die Tonnen bis in die unteren Schichten zu überprüfen. Die Störstoffe möglichst weit unten in der Biotonne zu „verstecken“ führt daher nicht zum Erfolg. 

Mit dem Scanner wird die Tonne anhand der Codierung erfasst und die Fehlbefüllung wird mit einem Foto dokumentiert. Diese Daten werden unverzüglich an die Verwaltung übertragen.

Wurde eine Biotonne mit der Roten Karte versehen zeigt diese defintitiv Störstoffe auf. Dieser Behälter wird dann und auch frühestens in 14 Tagen zum nächsten Abfuhrtermin wieder geleert, wenn die Störstoffe darin vom Hausbewohner aussortiert worden sind. Die Störstoffe sollen dann dem richtigen Entsorgungsweg zugeführt bzw. der Abfall über die Restmülltonne entsorgt werden. Es gibt keine Möglichkeit der Sonderleerung!

•Folierung von 4 Entsorgungsfahrzeugen mit Kampagnenwerbung
•Mülldetektionssystem an Entsorgungsfahrzeugen
•Behälterkontrolleur – Sichtkontrollen der Biotonnen
•Verbot von Plastik und biologisch abbaubarem Plastik inkl. Satzungsänderung
•Verkauf von Bio-Papiertüten auf den Recyclinghöfen
•Biotonnenaufkleber mit Symbolen
•Biotonnen-Deckel-Branding mit Symbolen
•Umfassende Aufklärung auf der GIB-Homepage
•Infos zur Kampagne – „sauberen Biotonne“ in der GIB-Abfall-App
•Biotonnenanhänger „Rote Karte“ mit Symbolen (keine Sprachbarriere)
•Hinweis auf dem Deckblatt des Abfuhrkalenders (inkl. Info-Einlegeblatt)
•Plakate auf Recyclinghöfen mit Kampagnenmotiven
•Pressemitteilungen
•Zeitungsanzeigen Kampagnenmotive
•Informationsblatt „Hinweise zur Benutzung der Biotonne“
•Verkauf von Mülltonnen-Schlössern
uvm. 

Die Energie in Küchen- und Gartenabfällen wird in der Biogasanlage für Wärme und Strom sinnvoll verwertet und in Kompostanlagen zu nährstoffreichem Dünger umgewandelt. Dieser Doppelnutzen zeichnet Bioabfälle besonders aus. Es findet eine energetische und stoffliche Verwertung statt. Deshalb sollte man eigentlich nicht von Bioabfällen, sondern von Biowertstoffen sprechen.

Kampagnenmotive

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