8. Juni Tag des Meeres - Wer macht den Müll im Meer weg?

Emma lief barfuß am Strand entlang, den kleinen Eimer in der Hand. Sie suchte Muscheln, aber stattdessen hob sie plötzlich eine zerknitterte Plastikflasche auf. „Schau mal, Papa!“ rief sie stolz.
   Jonas, der hinter ihr ging, rümpfte die Nase. „Iiih, Emma, lass das liegen. Das ist dreckig.“
Emma legte die Flasche zurück in den Sand und sah ihren Vater verwundert an. „Warum ist das denn dreckig?“
   „Weil es Müll ist. Fass das bitte nicht an“, erklärte Jonas und winkte sie weiter.
Emma blickte wieder auf die Flasche und fragte: „Und wer macht den Müll dann weg?“
   Jonas blieb stehen und schaute hinaus aufs Meer. Ihre Worte trafen ihn. Er wusste, dass es niemanden gab, der den Müll wegräumte. Er sah die Plastikteile und Dosen, die sich zwischen den Steinen sammelten, und spürte ein unangenehmes Ziehen im Magen. Meine Tochter sieht das, worüber ich ganz bewusst hinwegsehe. Und wenn niemand den Müll wegräumt, bleibt er einfach da, dachte er….
   Nach ein paar Sekunden seufzte Jonas, zog sich die Ärmel hoch und griff nach der Plastikflasche.
   Emma sah ihn überrascht an. „Papa, was machst du da – Müll ist doch dreckig?“
„Weißt du, Emma“, sagte er und hob auch eine alte Dose auf, „wenn wir den Müll nicht einsammeln, bleibt er für immer hier. Und das ist nicht gut für den Strand – oder für die Tiere.“
   Emma strahlte und rannte los, um mit ihrem Eimer mehr Müll zu sammeln. „Ich helfe dir, Papa!“ rief sie.

Als sie später die gefüllten Eimer in die nächste Mülltonne leerten, fühlte Jonas sich besser. Er hatte nicht nur etwas für den Strand getan, sondern auch seiner Tochter gezeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen. Es ging schließlich auch um seine Tochter, beziehungsweise um die Welt, die sie eines Tages erben würden.

Fazit:

Die Geschichte zeigt, dass wir alle Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen müssen, auch wenn es manchmal nicht bequem oder einfach ist. Müll im Meer und am Strand ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern eine Bedrohung für das Leben in unseren Ozeanen und an Land. Jonas‘ Erkenntnis, dass niemand den Müll von selbst wegräumt, und die Entscheidung, selbst aktiv zu werden, ist ein wichtiger Schritt. Es sind nicht nur große Organisationen oder Regierungen, die für den Umweltschutz sorgen können – es sind die kleinen, täglichen Handlungen von jedem Einzelnen, die einen Unterschied machen. So lernen wir, Verantwortung zu übernehmen und eine saubere, gesunde Welt für die kommende Generation zu hinterlassen.